»Hauptsächlich weibliche Bildnisse«, so resümierte schon Hugo von Habermann selbst das Hauptthema seines künstlerischen Schaffens (Geistiges und künstlerisches München in Selbstbiographien, München 1913, S. 136). Das Bild die »Geigenspielerin« von 1882 ist in breitem Pinselduktus ausgeführt, in einem verhaltenen Kolorit aus Braun-, Rot- und Schwarztönen, durch die der Hals und die Hände der Musikerin besonders betont werden. »Eigentümlich aber und ganz sein Eigen«, faßte Lovis Corinth 1910 zusammen, war für Habermann »ein gewisses Betonen der schwarzen Farbstimmungen. Diese Pflege der Schwärze hat der Künstler immer weiter kultiviert; wenn auch seine Motive einfacher und grossartiger sich gestalten, so stimmte er sie doch in solch tiefe Töne, dass diese als sein Eigenstes gerühmt werden müssen« (in Kunst und Künstler, 8. Jg., 1910, H. 6, S. 302). | Regina Freyberger